
Das Institut für Angewandte Unachtsamkeit ist ein Ort für befreiendes Nichtwissen, neu entdeckte Wirksamkeit und lockeren Humor.
Das Institut für angewandte Unachtsamkeit ist ein offener Raum für Begegnung, Reflexion und gemeinsames Lernen – kostenfrei, barrierearm und ohne Erwartungsdruck. Hier kommen Menschen zusammen, nicht um etwas Bestimmtes zu leisten, sondern um in Verbindung zu sein. Es geht nicht um Optimierung, sondern um Befähigung: zur Selbstfürsorge, zum kritischen Denken, zum Mitgestalten.
Die Unachtsamkeit im Institutsnamen meint keine Zerstreutheit, sondern den bewussten Bruch mit der Geschäftigkeit unserer Zeit – ein Innehalten, das neue Perspektiven erlaubt. Unachtsamkeit bezieht sich auch auf die scheinbare Unordnung der Angebote selbst – ein inkohärenter Flickenteppich als Gegenentwurf zum binären Status Quo.
Zugänge zu Wissen, Methoden und gemeinschaftlicher Erfahrung sollen für alle Menschen frei verfügbar sein – unabhängig von Herkunft, Geldbeutel oder Bildungsweg. Dabei geht es nicht um schnelle Lösungen oder technologische Erlösungshoffnungen, sondern um eine ruhige, bewahrende Haltung gegenüber dem, was Menschen über Generationen hinweg an Lebenswissen gesammelt haben.
Die Angebote fördern Selbstermächtigung durch einfache, zugängliche Praktiken und gemeinschaftliches Erleben. Es braucht keinen perfekten Plan, keine sofortige Transformation – „You don’t have to get things right away“ ist keine Ausrede, sondern eine Einladung zu Geduld und Vertrauen in eigene Prozesse.
Finde heraus, wer wir sind.
Das Institut für Angewandte Unachtsamkeit hinterfragt bestehende Denk- und Deutungshoheiten – etwa die Idee, dass Geld der einzig sinnvolle Tauschwert sei. Stattdessen fördern wir ein „disconnecting the dots“ – den Mut, Dinge zu verlernen und neu zu verbinden. Ehemalige Klient:innen bringen sich mit ihren Ressourcen ein, Wissen wird geteilt, Autorität verteilt. So entsteht ein Commons-ähnlicher Raum, in dem Menschen nicht konsumieren, sondern beitragen. Es geht um ein „reclaiming what capitalism occupied“ – das Zurückholen von Zeit, Aufmerksamkeit und Bedeutung. Und es geht um einen palliativen Umgang mit dem, was nicht sofort lösbar ist: Ungewissheit, Widersprüche, das Ringen um Sinn – gemeinsam getragen, in gelassener Ernsthaftigkeit.